Linienflug BERLIN - PEKING mit INTERFLUG IF700/701

Am 18. Februar 1987 wurde zwischen den Regierungen der DDR und der VR China ein Abkommen über den zivilen Luftverkehr zwischen beiden Staaten unterzeichnet. Der Erstflug von Berlin-Schönefeld über Moskau nach Peking unter der Liniennummer IF700 war am 30. April des gleichen Jahres. Ab 26. Juni wurde vereinbart, die Linie Berlin-Peking auch direkt ohne Zwischenlandung in Moskau zu fliegen.
Die Entfernung für den Direktflug betrug 7960 km; Flugzeit ca. 9:40 bis 9:50h. Im Reiseflug benötigte die Il-62M dafür 70 t Kerosin + 10,2 t Reservekraftstoff für die Strecke zum Ausweichhafen und Verfahren am Ausweichhafen. So waren am Start 80,2 t erforderlich. Wenn man die vom maximal zulässigem Startgewicht der Il-62M = 167 t abzieht, bleibt ein maximales ZFW (Zero Fuel Weight) von 86,8 t. Davon 69 t Leermasse abgezogen, bleiben 17,8 t maximale Zuladung.
In meinem Flugbuch stehen 9 Peking-Flüge vom Juni 1987 bis Mai 1989. Später wurde die Peking-Linie vom Airbus A-310 übernommen.
Die navigatorische Streckenführung über Sibirien und der Mongolei war schwierig. An den Überflugspunkten standen, wenn überhaupt, nur ungerichtete Funkfeuer mit teilweise geringer Empfangsreichweite. Nach Überflug des Baikalsees bei Irkutsk wurde die mongolische Grenze bei SERNA erreicht. 10 Minuten vor SERNA-Position musste die Genehmigung zum Einflug von Ulan Bator über Kurzwelle eingeholt werden. Der Kurwellenempfang war oft unstabil und die Station nicht immer besetzt. Wir durften generell nicht vor 06:05 Pekinger Ortszeit in das FIR (Fluginformationsgebiet) Peking bei INTIK einfliegen. Entsprechend musste die Startzeit in Berlin festgelegt werden. Die Zeitverschiebung beträgt 7 Stunden zur Berliner Zeit und 9 Stunden zu UTC. Gültige Flugflächen (Flughöhen nach Standardluftdruck) in der SU und MVR waren 9100, 10100 und 11100 und zurück 9600, 10600 und 11600m. Vor Einflug in China sind wir auf eine glatte Tausender-Höhe gesunken, weil hier nur volle Tausender erlaubt waren. Ca. 25 Minuten vor der Landung tauchte, bereits im Sinkflug, die Chinesische Mauer im Morgenlicht auf. Ein erhebender Anblick, den man nicht mehr vergisst.

Die Dias sind vom 03.06. und vom 11.06.1987 (meinem ersten und zweiten Peking-Flug). Wir sind gleich nach der Ankunft in Uniform zum "Platz des himmlischen Friedens" gefahren, weil wir abends wieder zurück fliegen und vorher die Mindestruhe von 8 Stunden einhalten mussten. So war auch der Linienflug mit zwei Langstrecken-Nachtflügen und einer Übertagung dazwischen recht anstrengend. Das Hotel Holiday Inn - Lido Beijing war aber in ruhiger Lage. Service und Ausstatung waren sehr gut.
Zum 4. Flug, am 20.11.87, hatte der Interflug-Repräsentant, Herr Heinz, für uns eine Dolmetscherin für eine Führung in der "Verbotenen Stadt" organisiert. Leider hatte ich dieses mal keine Kamera mit.


Der Besastzung war es verboten, die Abstellflächen zu Fuß zu überqueren.

Die Air China flog 87 neben Iljuschin- und Tupoljew-Flugzeugen auch Boeing 747 und Airbus A-300

Die Il-62 wirkt zierlich zwischen den "Wide-Body"- Flugzeugen

Wir warten schon mal 30 Minuten und mehr auf unseren Crew-Bus

Stewardessen am 05.06.: Kaisler, Schwartz, Jung, Parafianowicz, Gleitsmann und Kahlisch

Übergang vor der "Halle des Volkes" mit Nationalkongress

Ehrenwache vor dem Monument der Volkshelden Chinas

Warteschlange vom Mausoleum des Vorsitzenden Mao Zedong

Tor des himmlischen Friedens und Eingang zur "Verbotenen Stadt"

Crew am 12.06. (siehe General Dekleration)



Wieder im Hotel haben wir eine Malzeit und fallen dann erschöpft in's Bett. Am Nachmittag, bevor wir zum Airport abfahren, regnet es in Strömen.

Zurück zu "Langstreckenfluglinien"